Ausbildungskooperation mit der Musikschule
Die erhoffte Nachwuchsarbeit für den Musikverein durch die 1975 gegründete Musik- und Singschule Waghäusel (jetzt Musikschule Waghäusel-Hambrücken) blieb zunächst aus. Zwar gab es mit Reiner Senger seit Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre einen hervorragend qualifizierten Leiter der Jugendarbeit, aber es fehlten genügend Ausbilder, die den Nachwuchs unterrichten konnten. Deshalb drängte Reiner Senger immer wieder auf eine bessere Zusammenarbeit mit der Musikschule. Es fügte sich gut, dass der damalige Vizedirigent Artur J. Hofmann im Jahr 1984 zunächst Stadtrat und dann Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kirrlacher Vereine wurde. Im selben Zeitraum wurde Erhard Pflug nach der Pensionierung von Albert Grünes, der mit Bläsern nicht allzu viel am Hut hatte, Musikschuldirektor. Als Dirigent des Hambrückener Musikvereins hatte Pflug ein offenes Ohr für die Vorschläge von Artur J. Hofmann, eine intensive Zusammenarbeit von Vereinen und Musikschule in Angriff zu nehmen. Nach mehreren Besprechungen aller Beteiligten entwarf Artur J. Hofmann ein Positionspapier, das von den kulturellen Vereinen Waghäusels verabschiedet und schließlich als Antrag dem Gemeinderat vorgelegt wurde. Diese Vereinbarung wurde vom Gemeinderat am 21.4.1986 genehmigt und ist seitdem die Grundlage der Zusammenarbeit von Musikschule und kulturellen Vereinen. Profitiert allerdings haben von dieser Vereinbarung bisher in erster Linie die Musikvereine, weniger die Gesangvereine.
Als erster Vorsitzender setzte Karl Kramer für das Wiesentaler Akkordeonorchester 1936 die Vereinbarungen erfolgreich um und meldete schon im ersten Jahre 30 Schüler bei der Musikschule an. Aber auch der Kirrlacher Musikverein nahm unter ihrem jungen und engagierten Vorsitzenden Herbert Wirth die Chance wahr und übertrug den Instrumentalunterricht fast vollständig auf die Musikschule, nachdem er bei einer Vorstandssitzung vom 27.3.1986 die einmütige Zustimmung für dieses Vorgehen gefunden hatte. Der Musikverein Wiesental tat sich am Anfang noch etwas schwer mit der Umsetzung der Richtlinien, weil es dort noch einige Musiker gab, die vereinsinternen Unterricht gaben. Aber auch hier dauerte es nicht lange, bis die Jungmusikerausbildung nach und nach der Musikschule übertragen wurde. Sie sorgte dann für kindgerechte Formen der musikalischen Arbeit wie zum Beispiel die Bläservorschule und die „Best-in-Class“ Bläserklasse. Die Zahl der Schüler, die bei der Musikschule ihre Ausbildung erhalten, wuchs beim Kirrlacher Musikverein zeitweise auf über 100 Schüler. Erst Reiner Senger, dann Artur J. Hofmann, später Theo Soder und schließlich Paul Tarabin übernahmen auf Seiten des Musikvereins die Leitung der Kirrlacher Jugendensembles. Nach dem Ausscheiden von Tarabin wurde diese Aufgabe 1995 von einer Musikschullehrerin übernommen, die sich nun auch langfristig hier engagierte: Ute Dischinger, verh. Widdermann, ein Glücksgriff für den Musikverein.
Übrigens
für Nachwuchsmusiker bei denen mind. ein Elternteil Mitglied beim Musikverein ist, gewährt die Musikschule einen Nachlass auf die Unterrichtsgebühren.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Musikschule Waghäusel-Hambrücken